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aus: Katalogtext von Markus Lütkemeyer zur Ausstellung "points of view - Perspektive in der zeitgenössischen Kunst" im Künstlerhaus Dortmund, Oktober 2001
..."Auch Christine Rusche erbrobt das Spannungsverhältnis zwischen Raum und Fläche. Dabei zielt die Künstlerin vor allem auf Natur und Landschaft, die sich mit Blick auf die alltägliche Konfrontation nicht länger als topografisch bestimmbare oder semantisch festgelegte Orte erweisen und dennoch nach wie vor als Projektionsfelder sublimer Sehnsüchte dienen. So zeichnet Rusche die erstaunliche Illusion einer Landschaft unmittelbar in den Ausstellungsraum und lädt zu einer überraschenden Perspektivsafari ein. Schliesst man sich dieser an, vermögen Linien und Flächen einen Landschaftsraum zu imaginieren, der dazu verleitet, sich in der vorgeführten Illusion zu verlieren - ohne jedoch die heraufbeschworenen Vorstellungen einzulösen. Denn so wie der Betrachter gefordert ist, seinen Bezugspunkt in diesem Gefüge selbst zu finden, tritt mit jeder Verschiebung des Gesichtswinkels an die Stelle konsumptiver Aneignung eine retinale Brechung der Muster und Massstäbe - denn Landschaft und Natur sind gegenwärtig weniger Wirklichkeit, als vielmehr eine Wahrnehmungsform, die auf ästhetischer Vermittlung beruht."... |
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